Mittwoch - Sonntag: 13.00 bis 17.00 Uhr, Montag und Dienstag: geschlossen

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Gradierwerk

Erleben Sie unser funktionstüchtiges Gradierwerk in Aktion

Der feine Nebel, der beim Gradieren der Natursole entsteht, sorgt für salzhaltige Luft und ist eine Wohltat für unsere Atemwege

Das Museum verfügt über einen Außenbereich mit ca. 3 ha Größe. Dieser Außenbereich wurde seit Übernahme durch den Kultur- und Heimatverein stetig zu einem kleinen Freilichtmuseum ausgebaut. Hauptaugenmerk und Anziehungspunkt ist das im Jahre 2019 wiedererrichtete Gradierwerk im Museumsgarten. Zusammen mit dem nachgebildeten Sole-Trink-Pavillon verkörpern sie sowohl den gesundheitlichen als auch den wirtschaftlichen Aspekt der ehemaligen Stadt Sulta.

In einem Gradierwerk tropft salzhaltiges Wasser über aufgeschichtetes Dornenreisig, wobei ein Teil des Wassers verdunstet. Der Salzgehalt des Wassers kann so von fünf auf bis zu zwanzig Prozent erhöht werden. Mittels der Gradierwerke wurde jedoch nicht nur der Kochsalzgehalt der anfänglich nur fünfprozentigen Sole erhöht und damit erheblich Brennstoff eingespart, sondern als Nebeneffekt erfolgte mit dem Gradieren auch eine Reinigung der Sole von unerwünschten Bestandteilen (Kalke, Gips, Moorsubstrate). Denn zur Wasserverdunstung wurde die Sole über Pumpen, „die von Windmühlen und Göpelwerken getrieben wurden, über die etwa zwölf Meter hohen und sechzig bis dreihundert Meter langen Dornenwände geleitet. Der Vorgang wurde mehrfach wiederholt. Diese Dornenwände bestanden aus eng geschichteten Reisigbündeln. Verwendet wurde dafür in geringerem Maße Weißdorn (Crataegus monogyna), jedoch überwiegend Schlehe (Prunus spinosa), auch Schwarzdorn genannt, weil dieser mit seinen vielen Zacken und Spitzen eine große Verteilung des herunterrieselnden Wassers in einzelne Tropfen verursacht.

Zu den insgesamt sechs Gradierwerken der Saline gehörten u.a. „Der lange Bau“, der „Eckgardierbau“ und der „Siedebau“ in einer langgezogenen Z-Form im Osten der Saline sowie der „Friedrichsbau“ im Westen. Zuletzt entstand ab 1817 im Norden der in Form eines großen stumpfwinkligen U angelegte „Ludwigsbau“, der die Recknitz überspannte.

Die aus Holz gezimmerten Gradierwerke waren mit Höhen von 10 bis 15 Metern und ihren aufgesetzten Windmühlen weithin sichtbare Bauten, die das Ortsbild von Sülze über fast zwei Jahrhunderte prägten. Ihre Gesamtlänge betrug über 1,3 Kilometer.

Das letzte der großen Sülzer Gradierwerke, der Friedrichsbau, das von Kurgästen zur Inhalation salziger Luft genutzt wurde, zerstörte 1944 ein Blitzeinschlag. In der Nachkriegszeit unterblieb die Instandsetzung. Das Bauwerk verfiel und wurde zum Sicherheitsrisiko. Anfang der siebziger Jahre hat die Baubrigade der hiesigen LPG die traurigen Reste abgerissen.

1993 erfolgte im Auftrag der Unteren Denkmalschutzbehörde des damaligen Landkreises Nordvorpommern eine Probegrabung zu den Resten des Gradierwerks. Im Jahr darauf wurden Reste der hölzernen Tragkonstruktion des Bauwerks freigelegt. Innerhalb eines eingezäunten Bereichs im Kurpark ragen die freigelegten Pfahlstümpfe vom Mittelteil des „Friedrichsbaus“ bis heute aus dem Boden. Die Anfangsintention, einen Teil des Gradierwerks funktionsfähig aufzubauen und für den Kurbetrieb zu nutzen (Salzinhalation), wurde bislang nicht umgesetzt.

Weitere spannende Bereiche des Museums

Unser Salzmuseum in Bad Sülze ist ein besonderes Ausflugsziel in Mecklen­burg-Vorpommern.

Erfahren Sie mehr über das Museumskonzept, das Gradierwerk, den Museumsgarten, den Museumshof, das Salinencafé und den Kurpark.

Erfahren Sie mehr über unser vielfältiges Museumskonzept und tauchen Sie in die interessante Welt des Salzes ein!

Inhalieren Sie den frischen Solenebel am funktionstüchtigen Gradierwerk. Der feine Nebel ist eine Wohltat für unsere Atemwege.

Verweilen Sie einen Augenblick im Dahliengarten oder auch „Timm‘sche Garten“ genannt, genießen Sie die Ruhe und entdecken Sie seine Schönheit.

Erkunden Sie den Freiluftbereich des Salzmuseums. Hier finden Sie unter anderem ein aktives Siedehaus mit Steinbackofen.

Gönnen Sie sich eine kleine Pause und genießen Sie Kaffee und Kuchen sowie kalte Erfrischung auf der Terrasse des Museumscafés.

Ruhe und Entspannung finden Sie auf den verschlungenen Pfaden des im Jahr 2022 restaurierten Kurparks.

Arbeiten im Salzmuseum Mecklenburg
Arbeiten im Salzmuseum Mecklenburg

Sie sind auf der Suche nach einer spannenden und vielseitigen Arbeits­umgebung?

Dann schauen Sie doch einmal bei unseren aktuellen Stellenangeboten rein. Nichts Passendes gefunden? Melden Sie sich auch gerne initiativ bei uns. Wir freuen uns auf Sie! Melden Sie sich bei uns per E-Mail info@salzmuseum-mecklenburg.de oder telefonisch unter +49 (0)38229 80680.

Sie haben Lust sich ehrenamtlich zu engagieren? Wir freuen uns über jede Unterstützung von der Planung einer Veranstaltung, über Führungen im Museum oder Kurpark bis hin zur Dahlienbetreuung im Garten. Die Aufgaben sind vielfältig und spannend.

Öffnungszeiten

Mittwoch - Sonntag: 13.00 bis 17.00 Uhr, Montag und Dienstag: geschlossen

Museumsadresse

Salzmuseum Mecklenburg Bad Sülze
Saline 9
18334 Bad Sülze

Das Salzmuseum in Bad Sülze ist einmalig in seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Gegründet 1953 durch den Chefarzt des früheren Rheuma-Sanatoriums, Dr. Kurt Fuchs, befindet es sich seit 1971 im früheren Amtshaus der Großherzoglichen Saline, dem „Alten Salzamt“, einem Fachwerkbau aus dem Jahr 1759. Von 1879 bis 1944 diente das Haus als Amtsgericht. Zwischen 1993 und 1998 wurde es einer gründlichen Renovierung unterzogen. Es vereint die Salinen- und Kurgeschichte des Ortes.