Mittwoch - Sonntag: 13.00 bis 17.00 Uhr, Montag und Dienstag: geschlossen

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Holocaust Gedenktag

„Woran wir uns erinnern, ist unsere Entscheidung. Die Shoah muss im kollektiven Gewissen Europas verankert bleiben. Denn nur wenn wir uns an die Dunkelheit erinnern, können wir weiterhin im Licht leben“

Generalsekretärin Marija Pejčinović Burić

Wir erinnern heute an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 79 Jahren und gedenken den Millionen Opfern des Nationalsozialismus.

Das Salzmuseum-Mecklenburg erinnert an die Geschichte mit der Sonderausstellung: „Levy. Eine Familie aus Bad Sülze.“ – Jüdisches Leben in MV, die anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ entstand. Die Wanderausstellung macht nun Halt in der Inselkirche Poel. Erfahren Sie mehr über die bewegende Geschichte dieser Familie und setzen Sie gemeinsam mit uns ein Zeichen gegen das Vergessen. Besuchen Sie die Ausstellung und seien Sie Teil des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Auszug aus der Ausstellung des Kultur- und Heimatvereins Bad Sülze e.V: Levy. Eine Familie aus Bad Sülze.

„Dootmaken können sei uns nich.“

Familie Levy weiß früh, dass ihnen die Verschleppung droht. Sie erfahren vom Abtransport der Juden aus dem angrenzenden Vorpommern. Hier machen die Nazis den Anfang: In der ersten Massendeportation überhaupt am 12./13. Februar 1940 werden etwa 1.200 Juden von Stettin (Szczecin) bis Anklam und Stralsund nachts zusammengetrieben und in das Gebiet Lublin in Ostpolen verschleppt.

„Wo sei all hengahn, gahn wi uk hen. Dootmaken können sei uns nich“, mit diesen Worten versucht Aaron Levy seine Frau zu beruhigen. Im Sommer 1942 beginnen die Deportationen in Mecklenburg, Aaron Levy bleibt verschont, er stirbt bereits am 15. Januar 1942 an Herzversagen.

Wannsee-Konferenz 1942: die Ermordung der europäischen Juden

Ab Juli 1941 gilt in Berlin die Weisung, die Vernichtung aller europäischen Juden vorzubereiten. Am 20.01.1942 werden in einer Villa am Berliner Wannsee Ablauf und Methoden beschlossen: Ermordung mit Gas, Massenerschießungen und Zwangsarbeit als Vernichtung durch Arbeit. Das bis heute Unvorstellbare beginnt: der organisierte Massenmord von über sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden.

Sechs Mitglieder der Familie Levy sterben:

  • Paula und Willi Marcus werden im Juli 1942 im Konzentrationslager (KZ) Auschwitz ermordet.
  • Hans Levy wird am 31.12.1942 im KZ Auschwitz ermordet.
  • Ina Levy stirbt am 7.4.1943 im KZ Theresienstadt. Ihr Mann Aaron Levy starb kurz zuvor noch in Rostock.
  • Else Hohenstein-Levy wird entweder am 3.10.1944 im KZ Auschwitz ermordet oder in den Monaten danach, vielleicht sogar an unbekanntem Ort. Ihr Mann Max Hermann Hohenstein wird am 3.10 1944 im KZ Auschwitz ermordet.

Familie Levy

Paula Marcus (rechts) mit Mann und Schwager und den Großeltern aus Bad Sülze mit Ingetraud, ca. 1923. Foto: Archiv Novaa.

Familie Levy

Hans Levy

Hans Levy, wenige Monate vor seiner Flucht 1938 in die Niederlande. Foto: Salzmuseum, Schenkung Familie Levy. © Hertha Levy.

Familie Levy

Ina und Aaron

Vielleicht eines der letzten Bilder: Ina und Aaron Levy 1937 in ihrem Haus in Bad Sülze. Ina Levy lebt nach dem Tod ihres Mannes 1941 bei ihrer Tochter Paula Marcus in Schwaan. Nach dem Abtransport der Tochter und des Schwiegersohns im Sommer 1942 nach Auschwitz muss sie nach Rostock in ein „Judenhaus“, heute Patriotischer Weg 16. Judenhäuser sind sehr oft Häuser aus ehemals jüdischem Eigentum, die mit jüdischen Mietern überbelegt werden. Foto 1937: © Hertha Levy, in: Hans-Ludwig Levy, Erinnerungen und Erlebnisse, 2003.

Öffnungszeiten

Mittwoch - Sonntag: 13.00 bis 17.00 Uhr, Montag und Dienstag: geschlossen

Museumsadresse

Salzmuseum Mecklenburg Bad Sülze
Saline 9
18334 Bad Sülze

Das Salzmuseum in Bad Sülze ist einmalig in seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Gegründet 1953 durch den Chefarzt des früheren Rheuma-Sanatoriums, Dr. Kurt Fuchs, befindet es sich seit 1971 im früheren Amtshaus der Großherzoglichen Saline, dem „Alten Salzamt“, einem Fachwerkbau aus dem Jahr 1759. Von 1879 bis 1944 diente das Haus als Amtsgericht. Zwischen 1993 und 1998 wurde es einer gründlichen Renovierung unterzogen. Es vereint die Salinen- und Kurgeschichte des Ortes.