Mittwoch - Sonntag: 13.00 bis 17.00 Uhr, Montag und Dienstag: geschlossen

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Sonderausstellung „Levy. Eine Familie aus Bad Sülze“

Geschichte der Ausstellung

Anlass für die Entstehung der Ausstellung war der unerwartete und schöne Umstand, dass die Familie Levy sich 2020 entschloss, einen zentralen Teil ihres Nachlasses (Dokumente, Abb., Orden, Filme) der Stadt Bad Sülze zu übereignen. Das Museum der Stadt entschloss sich sofort, den Nachlass zu digitalisieren und eine Ausstellung vorzubereiten. Dabei entstand ein enger Kontakt zu dem 1940 in Brüssel geborenen Enkel der Familie, wohnhaft heute in Rostock.

 

Die Familie Levy hatte von 1892 bis 1938 in der Stadt gelebt und ab 1932 schwer unter Hass und Ausgrenzung durch Teile der Verwaltung, durch örtliche NS-Gruppen, das Amtsgericht und einzelner Privatpersonen gelitten. Drei der fünf erwachsenen Kinder wurden in Ausschwitz ermordet, die Mutter starb in Theresienstadt, einer Tochter gelang die Flucht nach Südafrika, ein Sohn überlebte in Mecklenburg in einer sog. Mischehe und blieb auch später dort. 

 

Die Orte jüdischen Lebens in Bad Sülze – Synagoge, Bethaus, Friedhof und die Wohnhäuser jüdischer Familien – sind durch die Ausstellung wieder stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Der spätere Umgang mit ihnen wurde aufgearbeitet. Zum Friedhof und zur Synagoge sind keine Überreste mehr vorhanden. Die öffentliche Sichtbarmachung der Orte durch Informationstafeln durch das Museum ist vorgesehen.

Es wurden erstmals die Bestände des Landesarchivs MV und des Archivs des Landkreises Vorpommern-Rügen zur NS-Geschichte der Stadt Bad Sülze und zum Schicksal ihrer jüdischen Einwohner bearbeitet. Einbezogen wurde auch das Landeskirchliche Archiv MV, das zuvor bereits von der Ev.-luth. Kirche Bad Sülze zur NS-Geschichte gesichtet worden war.

 

Inzwischen konnte seitens der Stadt ein weiterer noch größerer Schritt umgesetzt werden: Das in seiner Substanz gut erhaltene ehemalige Wohn- und Geschäftshaus der Familie Levy konnte erworben werden. Es liegt im Zentrum und soll unter anderem auch als „Haus der Demokratie“ genutzt werden. Hier soll bald auch die Ausstellung dauerhaft zu sehen sein.

 

Die gut verständliche und zugleich wissenschaftlich fundierte Ausstellung wandert nun seit drei Jahren durch das Land und erreicht ihre Zielgruppen: die regionale Bevölkerung an kleineren Standorten sowie auch in den größeren Städten des Landes, und hierbei vor allem jüngere Menschen.

 

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 24.07.2024 um 13 Uhr statt.

 

Öffnungszeiten

Mittwoch - Sonntag: 13.00 bis 17.00 Uhr, Montag und Dienstag: geschlossen

Museumsadresse

Salzmuseum Mecklenburg Bad Sülze
Saline 9
18334 Bad Sülze

Das Salzmuseum in Bad Sülze ist einmalig in seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern. Gegründet 1953 durch den Chefarzt des früheren Rheuma-Sanatoriums, Dr. Kurt Fuchs, befindet es sich seit 1971 im früheren Amtshaus der Großherzoglichen Saline, dem „Alten Salzamt“, einem Fachwerkbau aus dem Jahr 1759. Von 1879 bis 1944 diente das Haus als Amtsgericht. Zwischen 1993 und 1998 wurde es einer gründlichen Renovierung unterzogen. Es vereint die Salinen- und Kurgeschichte des Ortes.